Arbeiten

Home Office: Vor- und Nachteile

Home Office Vor- und Nachteile

Das Arbeiten von zuhause aus klingt verlockend. Doch das Home Office birgt Vor- und Nachteile für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber. Was sind die positiven und negativen Aspekte? Und mit welchen praktischen Tipps gelingt das Home Office?

Die Vorteile der Arbeit im Home Office

  • Zeit- und Geldfaktor: Du sparst Zeit und Geld, da du nicht mit dem Auto oder der Bahn ins Büro fahren musst. Wenn du mit der Arbeit fertig bist, beginnt unmittelbar der Feierabend, da stressiger Feierabendverkehr wegfällt. Das spart Nerven und schenkt dir mehr Freizeit.
  • Ruhe: Zuhause herrscht eine ruhige Umgebung ohne den anstrengenden Lärmpegel eines Großraumbüros oder Coworking-Büros. Du kannst konzentriert arbeiten, denn weder Meetings, Kollegen noch ständig klingelnde Telefone reißen dich raus.
  • Effizienz: Die ruhige Arbeitsumgebung implementiert den nächsten Punkt: Wer sich im heimischen Arbeitszimmer nicht ablenken lässt, sondern die Ruhe und Abgeschiedenheit zu seinem Vorteil nutzt, kann im Home Office sehr produktiv arbeiten.
  • Wohlfühlen: Du kannst deinen Arbeitsraum so gestalten, wie es dir gefällt. Sei es mit Pflanzen, Bildern, Musik etc. – ein stimmiges Äußeres bietet die beste Grundlage für effizientes und kreatives Arbeiten. Auch der Fakt, dass du dir deinen eigenen Kaffee oder Tee zubereiten kannst, kann zum Wohlbefinden beitragen.
  • Motivation: Genehmigt der Arbeitgeber dir das Arbeiten im Home Office, zeigt er dir damit, dass er dir vertraut und auf deine individuellen Bedürfnisse eingeht. Diese Freiheit und Flexibilität gibt das Gefühl von Selbstbestimmtheit und das kann sehr motivierend sein.
  • Steuerlich absetzen: Wer ein Arbeitszimmer daheim hat, kann unter bestimmen Voraussetzungen die anteilige Miete dafür von der Steuer als Werbungskosten absetzen. Auch die Ausstattung des Arbeitszimmers (Schreibtisch, Stuhl, Regal, Leselampe) ist steuerlich absetzbar.

Die Nachteile der Arbeit im Home Office

  • Bewegungsmangel: Es ist praktisch, morgens und nach der Arbeit keine langen Wege auf sich nehmen zu müssen, aber dadurch fällt auch die Bewegung weg. In der Wohnung sind zudem die Wege zum Kaffee holen etc. kürzer als im Büro. Am Ende des Arbeitstages warst du so gut wie gar nicht körperlich aktiv.
  • Austausch: Mit Kollegen tauschst du dich per Telefon, Chat oder Webkonferenz aus. Der Informationsaustausch klappt so zwar gut, aber man muss sich darauf verlassen können, dass wichtige Informationen weitergeben werden. Außerdem beschränkt sich die Kommunikation im Wesentlichen auf Berufliches. Der persönliche Austausch kommt schnell zu kurz, denn der Plausch an der Kaffeemaschine oder beim gemeinsamen Mittagessen bleibt aus. Es kann ein Vereinsamungseffekt entstehen.
  • Selbstmanagement: Im Home Office muss man den Ablenkungen wie Hausarbeit, Kinder, Freunde usw. stand halten. Arbeitszeit und private Zeit drohen schnell zu verschwimmen.
  • Sichtbarkeit: Es kann passieren, dass im Home Office Arbeitende vergessen werden oder ihre geleistete Arbeit übersehen wird. Bei Gehaltsverhandlungen oder Beförderungen kann sich das negativ auswirken.

Home Office Tipps

Tipps fürs Home Office

  • Routinen: Auch der Arbeitsalltag zuhause braucht Strukturen. Routinen können dabei helfen: Feste Arbeits- und Pausenzeiten geben einen Rahmen.
  • Bewegung: Wenn man vom Schlafzimmer zum Büro nur wenige Meter laufen muss, ist es wichtig auf ausreichend Bewegung zu achten. Vor der Arbeit zu joggen, in der Mittagspause um den Block zu gehen oder den Feierabend mit Sport zu füllen ist daher umso wichtiger.
  • Arbeitszimmer: Statt in der Küche oder im Wohnzimmer zu arbeiten, kann ein gesonderter Arbeitsraum helfen, sich weniger ablenken zu lassen und produktiver zu arbeiten. So kannst du Berufliches und Privates besser trennen, denn nach getaner Arbeit kannst du die Tür des Büros schließen und den Feierabend genießen.
  • Austausch: Regelmäßige Webkonferenzen oder Telefonate mit den Kollegen und dem Chef sind wichtig, um den Informationsaustausch lebendig zu halten. Darüber hinaus ist es ratsam, ab und zu im Büro vor Ort zu arbeiten, um den persönlichen Kontakt aufrecht zu erhalten.
  • Ziele: Vereinbare mit deinem Chef Ziele, denn dadurch machst du deine Leistungen sicht- und messbarer. Damit deine Arbeit gesehen wird, solltest du auch Wert auf die Präsentation von Ergebnissen legen. Aktiv zu kommunizieren, woran du arbeitest oder was du erreicht hast, ist sowohl in der Zusammenarbeit mit deinen Kollegen, als auch mit deinem Chef von Vorteil.
  • To-Do-Listen: Um Ziele zu erreichen und den Arbeitsalltag zu managen, helfen To-Do-Listen. Diese ggf. mit Kollegen und dem Chef zu teilen, macht deine Arbeit transparenter.

Das Home Office ist nicht für Jeden geeignet. Es hängt nicht nur vom Job ab, ob das Home Office möglich ist, sondern auch vom Selbstmanagement, mit der gewonnenen Freiheit und Flexibilität auch umgehen zu können. Im Zuge der Digitalisierung und Globalisierung wird das Thema aber immer relevanter und es bleibt spannend, wie sich unsere Arbeitswelt verändern wird.

Ähnliche Artikel

2 Kommentare

  • Reply
    Julia
    3. September 2019 at 17:48

    Hallihallo,
    ich arbeite auf La Palma vom Home Office aus für meine Firma. Dein Artikel gibt sehr gut wieder, welches die Vor- und Nachteile sind. Größter Vorteil für mich persönlich sind tatsächlich die wegfallenden Zeiten für den Weg zur Arbeit und das Einsparpotential aufgrund des Wegfalls der Kosten für Sprit- und (schicke ;)) Büroklamotten. Auch kennen wir es alle: Nicht jede/r Kollege/in ist gleich nett und kollegial – im Home Office musst Du Dich mit besagten nur bedingt „rumschlagen“ 😀 Größter Nachteil liegt tatsächlich in der ständigen Verfügbarkeit, vor allem bei Gleitzeiten. Insbesondere bei engagierten Menschen ist die Gefahr groß, auch in der Freizeit ständig zur Arbeit zu schielen, den Postein- und ausgang zu verfolgen, auch wenn man keinen Dienst hat – aber man will ja wissen, ob dieses oder jenes zum Erfolg geführt hat und so schaut man doch immer wieder mal rein. Da muss man striktes Abgrenzen trainieren(!) und auch verstehen lernen, dass Freizeit einen wichtigen Zweck erfüllt – den der Erholung, mental und körperlich. Sich selbst auszubeuten kann sonst schnell zum Alltag werden und wird ja letztenendes auch nicht bezahlt und „da unsichtbar“ auch sonst nicht honoriert. Über die Sache mit dem Bewegungsmangel möchte ich gar nicht erst reden ;D – aber persé sportliche Menschen, die sich also nicht besonders aufraffen müssen, um was zu tun, sind da sicherlich im Vorteil. Im Fazit bin ich trotzdem sehr zufrieden und möchte es nicht mehr missen, von Zuhause aus zu arbeiten. Herzliche Grüße von La Palma, J.

    • Reply
      aufdersonnenseite
      4. September 2019 at 11:19

      Hallo Julia, vielen herzlichen Dank für deinen Kommentar! Super spannend zu lesen, wie für dich das Arbeiten im Home Office im Ausland ist. Toll, dass du auf der schönen Insel La Palma lebst. Viel Erfolg weiterhin und ganz liebe Grüße, Eva

Schreibe einen Kommentar

*