2.400 km liegen vor uns. Huelva lautet das Ziel. Dort legt die Fähre nach Teneriffa ab. 14 Tage haben mein Freund und ich Zeit, um mit unserem geliebten Bulli diesen Roadtrip zu schaffen. In Köln-Mülheim startet das Abenteuer. Die Vorfreude ist riesig. Mit einem lauten Knattern springt der gelbe VW Bus an.
Bonjour France: Auf zur französischen Atlantikküste
Noch am ersten Tag schaffen wir sagenhafte 630 km bis ins französische Orléans. In der Abenddämmerung finden wir einen schönen Schlafplatz direkt an der Loire.
Brie & Baguette – so muss ein Morgen in Frankreich starten. Gut gestärkt geht’s weiter Richtung Atlantikküste. Die Sonne scheint und wir haben Lust auf eine Abkühlung. In einem kleinen französischem Örtchen names Mansle machen wir spontan eine kleine Kanu-Tour, die uns voll vom Hocker reißt.
Die Comic-Stadt Angoulême ist ein weiterer Stopp bevor wir Richtung Atlantikküste weiterrollen.
Ein starkes Gewitter bricht über uns hinein und wir müssen unsere Fahrt unterbrechen. Es ist schon spät, also ist ein Rastplatz an der Autobahn unser Nachtquartier.
Kaum sind die Augen auf, schmeißen wir den Motor an. Das Meer ruft und schon bald erreichen wir die duftenden Pinienwälder. Unser Ziel ist Cap de l’Homy bei Lit-et-Mixe. Für zwei Tage entspannen wir auf einem Campingplatz, der direkt an die Dünen grenzt.
Mit einem Zwischenstopp in Bidart, wo Surfer die immer größer werdenden Wellen reiten, nehmen wir mit 90 km/h weiter Fahrt in Richtung Spanien auf.
Hola España: Durchs Baskenland und Kastilien-León
Nach 1.400km passieren wir die spanische Grenze. Vitoria-Gasteiz liegt auf dem Weg und klingt als Hauptstadt des Baskenlands spannend. Wir werden nicht enttäuscht: So authentisch, herrlich untouristisch und schön kommt die Studentenstadt daher.
Mit einigen Tapas im Bauch fahren wir weiter gen Süden und stoppen in Monasterio de Rodilla, wo wir einen ruhigen Stellplatz für die Nacht an einem Kloster finden.
Salamanca ist ein weiteres Highlight auf unserem Roadtrip. Wir stellen den Bulli auf einem Parkplatz vor der Stadt ab. Aus irgendwelchen Gründen sind wir plötzlich besorgt um unseren VW Bus und klemmen die Batterie ab. So kann der Bulli nur schwer geklaut werden. Seitdem uns der Bus in Italien aufgebrochen und so ziemlich alles geklaut wurde, sind wir da leider etwas vorbelastet.
Salamanca ist wunderschön. Hinter jeder Ecke wartet ein beeindruckendes Gebäude, kleine Gässchen und schöne Eingänge. Und das Essen – ein Traum! Satt und glücklich fallen wir spät abends in unseren Bulli, der natürlich unversehrt an Ort und Stelle steht.
Extremadura: Schlemmen entlang der Ruta del Plata
Nach dem Stadt-Tag sehnen wir uns wieder nach Natur. Auf der Landkarte sehen wir einen See und fahren bei Plasencia ab. Was wir vorfinden, übersteigt unsere Erwartungen: Ein wunderschöner See, an den man direkt mit dem Auto fahren kann. Hier bleiben wir über Nacht. Über 2.000 km haben wir schon geschafft!
Mérida ist die römische Perle. Die Stadt galt als eine der wichtigsten Städte im Römischen Reich. Außerdem soll es dort den besten Schinken Spaniens geben. Die Besichtigungstour durch Mérida ist bei den heißen Temperaturen eine Herausforderung. Am frühen Abend gönnen wir uns auf dem Plaza de España Tapas und kühles Bier – herrlich!
Von Andalusien nach Huelva: Kurz vorm Ziel
Für den Naturpark Sierra de Aracena weichen wir von der direkten Route ab. Es zieht uns wieder in die Natur. Wir haben noch ein paar Tage Zeit, bevor die Fähre in Huelva ablegt. In Aracena besichtigen wir die beeindruckende Tropfsteinhöhle Gruta de Marvillas.
Auf gut Glück fahren wir zum nächsten See, den wir auf der Karte entdeckt haben. Wieder ein Volltreffer. Dieser See ist noch abgeschiedener, klar und traumhaft zum Schwimmen. Wir genießen die Ruhe so sehr, dass wir sogar zwei Nächte bleiben.
Danach zieht es uns zum Wandern weiter in den Nationalpark. Auf dem naturbelassenen Campingplatz inmitten schattenspendender Kastanienbäume fühlen wir uns super wohl.
Huelva ist zum Greifen nah. Die letzte Etappe führt durch Andalusien bis zum Meer. Ein Campingplatz in Strandnähe wird unser Lager für die letzten beiden Tage.
Ein schneller, letzter Kaffee vom Campingkocher und auf geht’s zu Fähre. Samt Bulli rollen wir an Board.
Nun heißt es viel Geduld haben: 37 Stunden sind wir auf hoher See. Todmüde kommen wir nachts auf Teneriffa an. Trotz der Müdigkeit fahren wir jubelnd auf die Insel. Wir haben es geschafft!
7 Kommentare
Jonas & Franziska
18. Oktober 2017 at 14:23Hallo,
wir freuen uns das du bei unserer Blogparade #Blogweltreise mitmachst.
Viele Grüße aus Frankreich
Franziska & Jonas
Michel
22. Dezember 2017 at 14:38Hallo Ihr Lieben,
mit Tränen in den Augen habe ich Euren schönen Bulli gesehen,
ich bin selbst im Jahr 2008 mit meinen Bulli die Tippeltappel Tour nach Westafrika runter, 4000 km und mehr.
Den habe ich dann 2012 unten gelassen als Taxi für die Einheimischen, würde gerne mal wissen,
was der so jetzt da unten macht.
Ich bin froh diesen Blog zu lesen, wenn ich mal in Teneriffa sein sollte,
melde ich mich bestimmt auf ein Bier, Wein, Tapas und Kaffe…
liebe Grüße an Euch,
und streichelt den Bulli mal ganz lieb von mir!
aufdersonnenseite
16. Januar 2018 at 13:01Hallo Michel, dankeschön für deine Nachricht. Es freut mich total zu lesen, dass dir der Beitrag gefallen und Erinnerungen geweckt hat. Deine Tour klingt super spannend und war sicherlich ein tolles Abenteuer. Wir lieben unseren Bulli auch über alles. So viele tolle Roadtrips hat er uns ermöglicht. Ich freue mich von dir zu lesen und wünsche dir alles Gute. Sonnige Grüße von der Insel
Michael Kotz
26. Dezember 2019 at 10:57Hallo ihr beiden, ein sehr spannender Bericht. Ich habe eure Seite gefunden, da ich genau das selbe vorhabe. Ich bin seit 8 Jahren jeden Winter hier in Teneriffa (jetzt auch) sonnige Grüsse von hier aus einer Ferienwohng in Playa Paraiso.. Ich bin in Deutschland gerade dabei einen Sprinter zum Surfmobil umzubauen, es ist der zweite,also Erfahrung schon vorhanden……Solarstrom ist schon vorhanden…….und dann möchte ich in 2 Jahren auf Teneriffa überwintern………wie lief das mit der Fähre, Buchung Preise usw?
sonnige Grüsse, Sabine und Michael, über noch mehr Tipps währe ich dankbar
aufdersonnenseite
30. Dezember 2019 at 09:14Hallo Sabine und Michael, das klingt ja toll! Richtig schöne Pläne und sicherlich wird es euch sehr gefallen! Wichtig: Wenn ihr mehr als 6 Monate auf der Insel bleibt, müsst ihr euren Camper hier anmelden. Da ihr durch die Fähre registriert seid, führt da kein Weg drum herum und die Strafen sind ziemlich hoch. Also unbedingt auf die Zeit achten! Die Fähre ist nicht günstig, aber ihr bleibt ja länger, dann lohnt es sich. Wenn ich die Tour noch mal machen würde, würde ich mir auf jeden Fall eine Kabine nehmen! Denn die Überfahrt zieht sich wirklich sehr in die Länge. Ganz viel Spaß beim Camper-Umbau und liebe Grüße, Eva
Sophia
6. Juli 2022 at 12:22Hallo,
nach nun 3 Jahren lese ich euren interessanten Beitrag vom Roadtrip nach Teneriffa. Ist es möglich, Kontakt aufzunehmen? Ich habe so viele Fragen. Ich vermisse Teneriffa sehr und habe sie letztes Jahr kennen gelernt. Ich habe seit diesem Jahr einen Freund, der mit mir alles machen würde. Er könnte sich sowas auch vorstellen. Wie viel kostet denn die Fähre? Wie kann man sich so eine Reise leisten, wenn man so viele Ausgaben hat, die bezahlt werden wollen? Ich würde mich sehr über eure Antwort freuen.
Herzlichst, Sophia aus Sachsen. 🙂
aufdersonnenseite
11. Juli 2022 at 11:31Hallo Sophia, vielen Dank für deine Nachricht. Ich freue mich total, dass du schon so lange den Blog verfolgst! Was die Reise kostet, kann ich leider nicht pauschal sagen. Die Spritpreise sind heute ganz anders als damals und je nachdem, was ihr unterwegs so machen wollt, hängt davon auch der Preis ab. Aber mit dem eigenen Bulli sind wir immer sehr günstig unterwegs, da wir meistens selbst kochen und keine Übernachtungskosten anfallen. Du kannst einfach mal auf der Seite von Fred Olsen schauen, was die Fähre kostet. Ohne Residentenrabatt ist es leider nicht so günstig… Ich meine um die 1000€ für 2 Personen hin und zurück. Viele liebe Grüße nach Sachsen! Eva