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4 Möglichkeiten ortsunabhängig zu Arbeiten

Ortsunabhängiges Arbeiten: Laptop auf der Dachterasse

Feste Arbeitszeiten und ein fixer Arbeitsplatz sind Nichts für dich? Du arbeitest digital und könntest deine Arbeit eigentlich von überall aus erledigen? Tausende digitale Nomaden auf der ganzen Welt machen es vor. Sie haben die Routine gegen ein selbstbestimmtes, ortsunabhähiges Leben getauscht. Dabei gestalten sie ihre Arbeitswelt nach eigenen Vorlieben – sie bestimmen ihre Arbeitszeiten und ihren Arbeitsort selbst. Dies sind die vier beliebtesten Möglichkeiten ortsunabhängig zu Arbeiten.

1. Ortsunabhängig arbeiten als Freelancer

Du machst dich selbstständig und bietest deinen Qualifikationen entsprechend eine Dienstleistung an. Ob als Coach, Online Marketing Manager, Autor, Grafiker oder Programmierer – bestenfalls kannst du bereits zu Beginn auf ein Netzwerk an potenziellen Auftraggebern zurückgreifen. Über deine Business-Kontakte und Empfehlungen deiner Kunden erhältst du Aufträge. Auch eine Website, Social Media Kanäle und Gastbeiträge in relevanten Fachmedien oder Vorträge auf Messen oder Konferenzen sind empfehlenswerte Selbst-Marketing-Maßnahmen. Es gibt einige Portale, die Jobs für digitale Nomaden anbieten. Hier ist die Konkurrenz hoch, somit sind die Jobs oft hart umkämpft und weniger gut bezahlt.

Das benötigte Startkapital ist vergleichsweise niedrig. Deine monatlichen Fix-Kosten sollten anfangs nach Möglichkeit gering sein. Urlaube, Feiertage und Ausfall durch Krankheit werden nicht bezahlt. Zudem bietet dieses Modell eine geringe Skalierbarkeit durch deine begrenzte Arbeitszeit.

Pro Contra
Du kannst dir deine eigene Marke rund um deine Person und Dienstleistung aufbauen. Somit arbeitest du nachhaltig für dich und baust dir deinen Kundenkreis auf. Die finanzielle und zeitliche Abhängigkeit vom Auftraggeber ist relativ groß. Telefonkonferenzen (Zeitverschiebung beachten!), Meetings per Webkonferenz und ggf. regelmäßige Reisen nach Deutschland schränken deine Freiheit ein.
Gute Verdienstmöglichkeiten, wenn deine Bezahlung stimmt und du dazu noch in einem günstigerem Land lebst, stehen in Aussicht. Bietest du deine Dienstleistung in Paketen an, steigerst du deine Effizienz. Der administrative und bürokratische Aufwand ist sehr hoch. Du musst Angebote und Rechnungen schreiben, Steuererklärungen machen und dich mit rechtlichen Fragen auseinandersetzen. Du musst dich selbst krankenversichern, fürs Alter vorsorgen und solltest über eine Rechtschutz- sowie Berufshaftpflichtversicherung nachdenken.
Das benötigte Startkapital ist vergleichsweise niedrig. Die monatlichen Fix-Kosten sollten anfangs nach Möglichkeit gering sein. Urlaube, Feiertage und Ausfall durch Krankheit werden nicht bezahlt. Außerdem bietet das Modell nur eine geringe Skalierbarkeit durch die begrenzte Arbeitszeit.

2. Ortsunabhängig arbeiten mit deinem eigenen (Online-)Business

Du bist selbstständig und gründest dein eigenes (Online-)Business oder Start-Up. Dabei sollte dein Business von Anfang an auf Skalierbarkeit ausgelegt sein. Bei einem skalierbaren Geschäftsmodell kann der Umsatz signifikant gesteigert werden, ohne dass zusätzliche, größere Investitionen getätigt werden müssen. Geringe Fixkosten, automatisierte Prozesse und Expansionsmöglichkeiten zeichnen ein skalierbares Geschäftsmodell aus.

Pro Contra
Du bist zeitlich und finanziell maximal unabhängig. Bis zur Rentabilität vergehen meist Monate oder Jahre und es gibt natürlich keine Garantie dafür.
Du kannst ein überdurchschnittlich hohes Einkommen erzielen, was bei einer Festanstellung weniger wahrscheinlich ist. Außerdem gibt es zahlreiche Stipendien und Fördergelder für Gründer. Startkapital ist je nach Geschäftsmodell notwendig. Bist du auf Investoren oder Business Angels angewiesen, begibst du dich hier wiederum in eine Abhängigkeit.
Du arbeitest für dich. Du kannst all deine Kreativität, deine Leidenschaft und dein Engagement in dein Business stecken. Der administrative bzw. bürokratische Aufwand ist sehr hoch. Du musst Steuererklärungen machen und dich mit rechtlichen Fragen auseinandersetzen (Krankenversichung, Rechtschutzversicherung, Berufshaftpflichtversicherung etc.)

3. Ortsunabhängig arbeiten als Angestellter

Mehr Flexibilität und Selbstbestimmung in Puncto Arbeitszeiten und Arbeitsort wird auch für Festangestellte immer relevanter. Laut der Studie Wertewelten Arbeiten 4.0 des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, ist für 93% der Befragten der zentralste Wunsch für die Gestaltung des eigenen Arbeitsplatzes selbständig und frei über Arbeitszeit und Arbeitsort bestimmen zu können. In den USA ermöglichen bereits immer mehr Unternehmen ihren Mitarbeitern den Arbeitsort frei zu wählen. Auch in Deutschland werden sich die Unternehmen umstellen müssen. Warum versuchst du nicht als Pionier in deiner Firma die neue Arbeitsweise auszutesten?

Wenn du deine Arbeit vorwiegend online erledigst, browserbasierte Tools und Programme nutzt und schon gelegentlich im Home-Office arbeitest, kann ortsunabhängiges Arbeiten in der Festanstellung für dich funktionieren. Was auf den ersten Blick unmöglich erscheint, ist bei einer genaueren Betrachtung gar nicht unmöglich. Nimm dir die Zusammenarbeit mit Freelancern oder Agenturen als Beispiel: Arbeitest du nicht jetzt schon erfolgreich mit Kollegen, Freelancern oder Agenturen zusammen, die sich an einem anderen Ort befinden?

Eine wesentliche Voraussetzung ist, dass dein Unternehmen offen für neue Formen des digitalen Zusammenarbeitens ist. Zunächst musst du deinen Chef von dem neuen Arbeitsmodell überzeugen. Suche das Gespräch mit deinem Vorgesetztem und erläutere ihm deine Beweggründe. Wenn du ein klares Bild davon hast, wie du dir die neue Arbeitsweise vorstellst, und die Vorteile für das Unternehmen herausstellst, punktest du im Gespräch. Außerdem ist es ratsam, das neue Arbeitsmodell zeitlich zu begrenzen und Rückreisen für wichtige Termine anzubieten.

Arbeitest du in Teilzeit, kannst du nebenbei deine Selbstständigkeit oder dein eigenes Online-Business aufbauen. Oder du nutzt die Zeit für persönliche Weiterentwicklung, ein Ehrenamt oder andere Leidenschaften. Je nach Absprache musst du regelmäßig nach Deutschland fliegen, was dich in der Ortswahl einschränken kann.

Pro Contra
Du erhältst ein festes Gehalt – auch an Feiertagen, während deines Urlaubes oder bei Krankheit. Das gibt dir eine große finanzielle Sicherheit. Zeitliche Abhängigkeit durch Telefon- oder Web-Konferenzen und i.d.R. feste Arbeitszeiten.
Krankenversicherung, Sozial- und Rentenversicherung etc. bleiben erhalten. Im Angestelltenverhältnis dieser Art ist meist keine signifikante finanzielle Weiterentwicklung möglich.
Du behältst deinen Job und kannst das ortsunabhängige Arbeiten ausprobieren. VPN-Verbindungen aus dem Ausland können langsamer sein. Nach Möglichkeit teste vorab, ob du aus dem Ausland auf alle Programme, das Firmennetzwerk und Dateien zugreifen kannst.
Arbeitest du in Teilzeit, kannst du nebenbei deine Selbstständigkeit oder dein Online-Business aufbauen. Oder du nutzt die Zeit für persönliche Weiterentwicklung, ein Ehrenamt oder andere Leidenschaften. Je nach Absprache musst du regelmäßig nach Deutschland fliegen, was dich in der Ortswahl einschränken kann.

4. Ortsunabhängig arbeiten mit einem Sabbatical

Eigentlich bedeutet ein Sabbatical, dass man sich eine Auszeit nimmt und nicht arbeitet. Du kannst das Sabbatical aber nutzen, um dir in aller Ruhe und ohne finanziellen Druck dein eigenes, ortsunabhängiges Business aufzubauen. Du kannst beispielsweise deinen Blog oder eine Website starten, eine Community aufbauen, ein Produkt entwickeln oder, oder, oder.

Für Sabbaticals gibt es je nach Unternehmen unterschiedliche Modelle: Du verzichtest eine gewisse Zeit auf einen Teil deines Gehalts (du arbeitest quasi vor) und bekommst dann weiterhin während deiner Auszeit Gehalt gezahlt. Perfekt, wenn du ohne finanzielle Sorgen den digitalen Nomaden Lifestyle für dich testen möchtest.

Oder du wirst von der Arbeit für einen gewissen Zeitraum freigestellt, ein unbezahlter Urlaub also. Bei dieser Variante musst du nicht „vorarbeiten“ und kannst deine Pläne ohne lange Vorlaufszeit angehen. Bei beiden Modellen steigst du im Anschluss an das Sabbatical wieder in dein Unternehmen ein.

Es kann ein softer Einstieg in die Selbstständigkeit sein: Wenn deine Idee funktioniert, kannst du deinen Job kündigen und den Schritt in die Selbstständigkeit wagen.Dein Unternehmen muss der Nebentätigkeit zustimmen. Das solltest du vorher abklären oder deinen Business Plan so auslegen, dass du erst nach dem Sabbatical Einnahmen generierst.

Pro Contra
Du bist finanziell abgesichert, da du angestellt bleibst. Auch die Krankenversicherung, Sozial- und Rentenversicherung etc. bleiben erhalten. Du hast eine Deadline, wann du wieder in deinen alten Job zurückkehrst. Dadurch kann deine mentale Freiheit getrübt werden.
Du behältst deinen Job und kannst testen, ob das ortsunabhängige Arbeiten etwas für dich ist. Ist das Sabbatical zu kurz, hast du nicht genug Zeit, dir dein ortsunabhängiges Business aufzubauen. Die Auszeit sollte daher möglichst lang (bestenfalls 12 Monate) sein.
Es kann ein softer Einstieg in die Selbstständigkeit sein: Wenn deine Idee funktioniert, kannst du deinen Job kündigen und den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Dein Unternehmen muss der Nebentätigkeit zustimmen. Das solltest du abklären oder deinen Business Plan so ausrichten, dass du erst nach dem Sabbatical Einnahmen generierst.

Du hast natürlich auch die Möglichkeit, dir vor Ort einen Job zu suchen. Da du damit jedoch nicht ortsuanabhängig und flexibel bist, habe ich diese Option bewusst weggelassen.

Wie du siehst, gibt es verschiedene Möglichkeiten in die Ortsunabhängigkeit zu starten – je nach deiner persönlichen Situation und Zielen.
Welches Modell des ortsunabhängigen Arbeitens funktioniert für dich am besten? Was sind die Vor- und Nachteile? Ich freue mich auf dein Feedback!

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