Auswandern

Die ersten 3 Monate

3 Monate auf Teneriffa: Leben und Arbeiten auf der Insel

Vor genau 3 Monaten sind mein Freund und ich mit Sack und Pack in den Flieger gestiegen und haben unseren Lebensmittelpunkt von Köln nach Teneriffa verlagert. Die ersten 3 Monate auf Teneriffa waren von vielen Ups und Downs geprägt – ein Rückblick der ersten Monate als Auswanderin auf Teneriffa. 

Der 1. Monat auf Teneriffa: Organisation und spanische Bürokratie

Im ersten Monat auf Teneriffa drehte sich alles um Organisation und spanische Bürokratie. Elementare Dinge wie eine Wohnung, ein Arbeitsplatz und ein Auto mussten her. Ohne Spanisch- und Ortskenntnisse war das eine ganz schöne Herausforderung! Weder die Maklerin, noch der Besitzer des Coworking Spaces, geschweige denn die Polizisten auf dem Amt, konnten Englisch. Doch wie so oft im Leben gibt es immer Jemand, der Jemanden kennt und so haben wir immer Übersetzungshilfen bekommen – ob die nette englischsprachige Kollegin im Coworking Büro oder die deutschsprechenden Vermieter.

Fast schon in Rekordzeit habe ich die N.I.E Nummer beantragt, mich beim Einwohnermeldeamt angemeldet, ein spanisches Bankkonto eröffnet und einen Internetvertrag abgeschlossen. So viele Dokumente mussten unterschrieben werden, von denen ich kaum ein Wort verstand. Dafür haben wir nach gerade mal vier Wochen eine traumhafte Wohnung mit großer Dachterrasse inklusive Meerblick, ein ruhiges und helles Coworking Büro zum Arbeiten und ein kleines, gebrauchtes Auto erstanden. Somit war das Wichtigste in den ersten kräftezehrenden Wochen organisiert.

  • Der Schriftzug vorm Museum in Santa Cruz.

Der 2. Monat: Der Alltag festigt sich & das Genießen kann beginnen

Die Masca-Schlucht durchwandern, auf Bauernmärkten einkaufen und in Guachinchen schlemmen – endlich konnte im zweiten Monat auf Teneriffa das Erkunden der wunderschönen Insel beginnen. Die Wochenendtrips fühlten sich an wie Kurzurlaube! Die Wanderungen durch das imposante Anaga-Gebirge, Kitesurfen in El Médano, Zelten am Strand, Wellenreiten an der Nordküste – wir realisieren, welche unendlichen Möglichkeiten Teneriffa bietet. Die Feierabende könnten nach getaner Arbeit kaum schöner sein: Surfen in der Abendsonne, Joggen beim Meeresrauschen am Strand oder Grillen auf der Dachterrasse.

Unter der Woche spielt sich langsam der Alltag ein. Wir arbeiten beide online – ich als angestellte Social Media Managerin und David als Online-Marketing-Freelancer. Mit Kollegen und Kunden skypen oder telefonieren wir und merken, dass das Arbeiten auf Teneriffa – 3.600 km entfernt von Köln – bestens funktioniert. Glücksmomente, in denen ich realisiere, dass der Traum vom Leben und Arbeiten auf Teneriffa in Erfüllung gegangen ist, überkommen mich.

Der 3. Monat: Spanisch lernen und Kontakte knüpfen

Um wirklich anzukommen, fehlen mir zwei Dinge: soziale Kontakte und Sprachkenntnisse. Da weder Freunde noch das Spanisch Sprechen vom Himmel fallen, ist dabei Eigeninitiative gefragt. An der Universität in La Laguna belege ich einen Spanisch-Kurs für Anfänger und baue das Spanisch Lernen in meinen Alltag ein. Jeden Morgen widme ich mindestens eine Stunde meinen Karteikarten und Grammatik-Buch und erziele schnell Lernerfolge. Die Einheimischen sind sehr geduldig mit mir und ich freue mich riesig über jede noch so kleine spanische Konversation.

Das Kontakteknüpfgen geht auf Teneriffa sehr schnell. Gleichgesinnte wie andere Auswanderer oder Einheimische lerne ich über das Coworking Büro, Couchsurfing-Events und Facebook-Gruppen kennen. Gemeinsam zu Wandern, Wochenend-Trips zu planen oder sich bei einem Kaffee einfach nur über das Leben auf Teneriffa auszutauschen, ist sehr bereichernd. 

Nach den ersten Wochen auf der Insel, in denen wir uns eingefunden haben, sind wir bereit für Besuch aus der Heimat. Freunde und Familie kündigen sich an und schon in den ersten Monaten haben wir viel Besuch. So fühlen wir uns gar nicht weit weg und mit jedem Besuch kommt ein klein wenig Heimatgefühl auf.

  • Upcycling Workshop auf Teneriffa aus Müll vom Meer

Meine Tipps nach 3 Monaten auf Teneriffa:

  • Sich Zeit nehmen zum Ankommen: Gönne dir zum Beginn arbeitsfreie Zeit, um elementare Dinge wie eine Wohnung, einen Arbeitsplatz und ein Auto zu organisieren.
  • Lieber stadtnah als abgeschieden: Eine Wohnung in Stadtnähe ist für den Start empfehlenswert. Das erleichtert dir die Behördengänge, Sprachkurse und das Kontakteknüpfen. Außerdem ist das Internet in städtischen Regionen auf Teneriffa besser.
  • Vorbereitender Spanisch-Kurs: Vorher einen Spanisch-Kurs an der Volkshochschule zu belegen, spart Geld und Nerven. Besonders in bürokratischen Angelegenheiten sind Spanischkenntnisse vorteilhaft.
  • Routinen schaffen: Ein Alltag mit festen Routinen und Terminen (z.B. einmal wöchentlich Yoga, Sprach-Tandem, Lauf-Treff etc.) hat mir geholfen, mich nicht als Urlauber, sondern schnell heimisch zu fühlen.  
  • Aktiv soziales Umfeld schaffen: Weit weg von Freunden und Familie ist es wichtig, direkt von Anfang an ein Netzwerk aufzubauen.

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