Teneriffa hatte die strengste Ausgangssperre Europas. Glücklicherweise ist diese Zeit vorbei. Doch wie hat Corona die Kanareninsel verändert? Und wie wirkt sich Corona auf Teneriffa aktuell aus?
Die 7 Wochen strikte Ausgangssperre waren eine große Herausforderung für mich. Völliger Freiheitsentzug, starke Polizeipräsenz und horrende Strafen bei Nichteinhaltung waren schwer hinzunehmen. Da lebe ich im Paradies und durfte keinen Fuß vor die Tür setzen. Die Natur, Bewegung und soziale Kontakte fehlten mir unheimlich. Was mir half in dieser Zeit positiv zu bleiben? Tägliches Yoga, von Tag zu Tag zu leben und die schönen Momente und kleinen Dinge zu genießen. Ein Glück, dass die strikte Ausgangssperre seit dem 2. Mai hinter uns liegt!
Teneriffa & Corona: Was hat sich verändert?
Die ersten Tage der Lockerungen werde ich so schnell nicht vergessen: Als ich das erste Mal wieder am Strand entlang laufen durfte, den Sand unter den Füßen spürte, das Meeresrauschen in den Ohren wahrnahm und den Blick so weit schweifen lassen konnte, stiegen mir vor Glück Tränen in die Augen.
Freiheit und Gesundheit ist ein so kostbares Gut!
In den ersten Tagen der Lockerungen, als wir wieder in bestimmten Zeitfenstern raus durften, strömten die Menschen auf die Straßen. Kaum Autos waren unterwegs, da man zu Beginn nur zu Fuß das Haus verlassen durfte. Eine wahnsinnig schöne Stimmung lag in der Luft. Fröhliche Menschen wohin man nur blickte. Sie schlenderten am Strand entlang, surften, joggten und genossen die wiedergewonne Freiheit.
Von der Angst und der Distanz, die während der Ausgangssperre immer stärker zu spüren war, war in El Medano kaum mehr etwas sichtbar.
Auf Teneriffa fanden die Menschen schnell wieder zurück zu ihrer Leichtigkeit und Fröhlichkeit.
Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen. Denn die strikte Ausgangssperre hat jeder individuell anders verarbeitet. Aber die meisten Menschen, denen ich auf der Straße begegnet bin, wirkten sehr entspannt. Masken tragen nur wenige Menschen in El Medano. Vorwiegend sieht man Masken dort, wo es per Gesetz vorgeschrieben ist: In Supermärkten, auf dem Bauernmarkt, beim Arzt, in Läden oder in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Am Strand, beim Sport, im Restaurant und in Kleingruppen tragen die meisten Menschen keine Masken. Sowieso war ich erstaunt wie viele Restaurants, Cafés und Bars wieder geöffnet haben. Mit Ausnahme von sehr touristischen Orten wie Los Cristianos, Puerto de la Cruz oder Los Gigantes, wo es noch sehr ausgestorben wirkt.
In Spanien und somit auch auf den Kanaren gibt es viele Lockerungen: Hotels dürfen wieder geöffnet haben, Restaurants, Bars und Cafés drinnen sowie draußen Gäste empfangen und das Treffen in Kleingruppen ist wieder gestattet. Märkte und Läden haben wieder auf und gerade auf Teneriffa findet das Leben draußen auf der Straße und am Strand statt.
Corona kostete viele Menschen auf Teneriffa den Job
Hart getroffen hat die Corona-Krise vor allem den Tourismus-Sektor auf den Kanaren. Viele Tenerifeños haben ihren Arbeitsplatz verloren, manche Auswanderer mussten die Insel verlassen. Die Regierung hat relativ schnell staatliche Hilfen angeboten. Viele erhalten seit März Arbeitslosengeld und hoffen bald wieder in ihre Jobs zu kommen.
Trotz des Jobverlusts sind die Menschen überraschend positiv und entspannt. Gerade sind kaum Touristen auf der Insel und die Einheimischen genießen ihre schöne Insel nach dem Lock Down umso mehr. Die Strände sind voll, auf den Wanderwegen trifft man fröhliche Gruppen und auch die Bars und Restaurants sind gut gefüllt. Wiedermal überrascht mich die fröhliche Gelassenheit der Spanier überaus positiv.
Teneriffa auf dem Weg in die „neue Normalität“
Die Infektionsraten auf Teneriffa sind gering und sinken weiter. Insgesamt gab es auf Teneriffa 1.592 registrierte Corona-Fälle. Auf den Kanaren gab es 2.387 Infizierungen und 162 Todesfälle (Stand 16.6.).
Seit dem 15. Juni ist Teneriffa in der 3. Deeskalations-Phase und somit in der letzten Phase angelangt. Reisen zwischen den kanarischen Inseln sind wieder erlaubt. Hotels und Restaurants können mehr und mehr Gäste empfangen. Man darf wieder frei Sport treiben – jederzeit über alle Altersstufen hinweg. Wie bei allen Aktivitäten soll auf einen Mindestabstand von 1,5 Metern geachtet werden. Risikogruppen wird empfohlen eine Maske zu tragen.
Wann muss zur Corona-Prävention die Maske auf Teneriffa getragen werden?
Im öffentlichen Raum muss die Maske getragen werden, wenn ein Abstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann. Sprich auf der Straße muss nicht unbedingt eine Maske getragen werden, wenn man sich nicht zu nah kommt. In geschlossenen Räumen wie Supermärkten, Bussen, Läden etc. ist die Maske jedoch Pflicht.
Ein kleiner Ausblick
Am 21.06. endet der Alarmzustand in Spanien. Ab dem 22.06. werden die Grenzen für europäische Touristen geöffnet. Weitere Infos findest du auf der Seite des Auswärtigen Amtes.
Ich bin ganz sicher, dass der Sonnenschein, die wunderbare Meeresluft, die tolle Natur und nicht zuletzt die fröhlich unbeschwerte Atmosphäre auf der Insel der Gesundheit sehr, sehr gut tun.
6 Kommentare
Eva Buchmann
18. Juni 2020 at 21:52Vielen Dank für deine Artikel! Ich finde sie sehr interessant und inspirierend! Viele Grüße, Eva aus München 🙂
aufdersonnenseite
19. Juni 2020 at 09:19Dankeschön! Das freut mich sehr! Ganz liebe Grüße zurück!
Ralf Rucinski
6. August 2020 at 11:58Ein liebes Dankeschön für deinen Artikel Eva :-)!
Die von dir beschriebene wieder zurückgekommene Lebensfreude schwappt zu uns herüber und
erzeugt eine positive Stimmung für die Zukunft.
Liebe Grüße Dani & Ralf
aufdersonnenseite
10. August 2020 at 19:18Dankeschön! Das ist total lieb und freut mich sehr zu lesen! 🙂
Martin
26. November 2021 at 10:36Hallo Eva,
das hört sich alles toll an, aber wie sieht es für einen Ungeimpften Auswanderer aus?
Hat derjenige eine Chance auf der Insel zu wohnen und am Leben außerhalb der eigenen vier Wände teilzunehmen. Kurz: Gibt es eine Zerrifikatspflicht.
aufdersonnenseite
6. Januar 2022 at 12:36Hi Martin, die Covid-Bestimmungen ändern sich stetig, je nach dem in welchem Level wir hier auf der Insel sind. Aktuell gilt eine Nachweispflicht des Impfzertifikats in Innenräumen von Restaurants. Liebe Grüße, Eva